Referat über die Türkei von Désirée Back
Geographisches
Name:
Türkei/ TurkeyHauptstadt:
AnkaraEinwohner
: 68 mio.Babyrate:
2,17%Bevölkerungsdichte:
73 pro qt/kmSprache:
Türkisch (7. häufigst gesprochene Sprache der Welt)Staatsform:
Parlamentarische Demokratie.Verwaltungseinheiten:
80 Provinzen, 892 KreiseReligion
: 99% Moslems, 1% anderesAnalphabetenrate:
22%Industrie:
Textilindustrie, Investitionsgüterindustrie, Lebensmittelindustrie,Lederindustrie, Eisen- und Stahl- Industrie
Landwirtschaftliche Erzeugnisse:
Weizen, Tee, Haselnüsse, Baumwolle, Tomaten,Zitrusfrüchte, Gemüse, Wassermelonen, Schaf- und Ziegen- Zucht.
Größte Städte:
Ankara, Istanbul, Izmir, Adana, Antalya und BursaAngrenzende Länder:
Griechenland, Bulgarien, Syrien, Irak, Iran, Armenien undGeorgien.
Fläche:
774.815 qt/km (das ist etwa 2 mal so groß wie Deutschland)Gesamtlänge der Landesgrenzen:
2.753Deutsche Botschaften:
in Ankara, Istanbul, Izmir, Antalya, Adana, Burse, Edimeund Sivas
Die Türkei ist zum größten Teil von Wasser umgeben. Im Norden vom Schwarzen
Meer, im Süden und Westen das Marmarameer und außerdem die Ägäis und das
Mittelmeer. Zusätzlich sind die Gewässer auch noch Grenzen und haben etwa eine
Länge von 8.333 km.
Klima
Das Klima im Süden ist subtropisch mit heißen, trockenen Sommern sowie milden
und regenreichen Wintern. Im Westen findet man Kontinentalklima, welches durch
heiße Sommer und kalte Winter geprägt ist. (Im Sommer bis zu 40°). Im gebirgigen
Osten liegt dagegen manchmal mehrere Monate Schnee. In Istanbul und an der
Schwarzmeer Küste trifft man auf ein gemäßigtes Klima mit heißen Sommern, aber
frischen Meeres brisen und nasskalten Wintern. Das regenreichste Gebiet der
Türkei ist der Norden. Im Mai bis Oktober ist die beste Reisezeit am Mittelmeer.
Vegetation
Die Vegetation ist in den einzelnen Gebieten unterschiedlich.
In den Küstenregionen ist Mittelmeervegetation zu finden, im inneren Anatoliens
gibt es weitläufige Steppen. Geschlossene Waldflächen sind Hauptsächlich noch
an der Nordküste im Pontus zu finden.
Geschichtliches in Kurzform
1914
- 1. Weltkrieg, zusammen mit dem Deutschen Reich - das Osmanische Reichfällt zusammen
1920
- Eröffnung der Nationalversammlung1923
- Ankara wird zur Hauptstadt1923
- Kemal Atatürk wird zum Präsidenten gewählt1923
- gründung der Republik unter Kemal Atatürk1924
- Aufhebung des Kalifas1926
- Einführung unterschiedlicher Europäischer Gesetzbücher1928
- Einführung des Lateinischen Alphabets1934
- Einführung des Wahlrechts für Frauen1928
- Atatürk stirbt an Leberzirhose1950
- Mit der USA am Korea-Krieg beteiliegt1952
- Tritt in die NATO ein1960
- der Erzbischof proklamiert die Republik Zypern, trotz der gleichen rechteder Türkei. Diese werden einfach abgeschaft. Es kommt zu Gewalt-attacken gegen
die Inselbevölkerung
1974
- Die griechische Militär-diktator stürzt den zypriotischen Präsidenten, späterfolgt der Waffenstillstand
1977
- es fehlt fast an allem: Grundnahrungsmittel, Benzin, Gas, Medizin Ersatzteileund Militär-Equipment
1983
- eine konversative Partei gewinnt die 1. demokratische Wahl1984-1999
- eine Partei (Die PKK) kämpfte für die unabhängigkeit Kurdistans.2001
- Wirtschaftskrise durch starken Absturz der Türkischen Lira2003
- die AKP übernahm die Macht, bis heute.Für detailliertere Informationen siehe mein Referat in Geschichte – Herr Oettel
Typisches
Der Nazar-Boncuk (s. Bild)
Kaum einer gibt es zu, aber fast alle glauben daran. Das schützende Auge, was
einem Fast an jeder Ecke in der Türkei begegnet soll vor Pech und Bosheit bzw.
schlechtem Einfluss bewahren.
Die Beschneidung
Er ist der wichtigste Tag im Leben eines Türkischen Jungen: Die Beschneidung.
Früher lag das Alter zwischen 4-12 Jahren, heute lassen manche Eltern ihre Kinder
direkt im Krankenhaus, nach der Geburt beshneiden. Die Feier läuft ab wie eine
Hochzeit, entspechend Hoch sind die Kosten. Wenn eine Familie nicht in der Lage
ist die Kosten zu decken, übernehmen das auch manchmal Verwandte. Außerdem
nehmen sich Reiche Leute zusätzlich zu ihrem eigenen Sohn einen Jungen aus
einer armen Familie an. Heute wird die Beschneidung meist von einem
professionellen Artzt übernommen, das war nicht immer so. Der entscheidende
Unterschied: Heute bekommen die Jungen eine Narkose, egal ob zu Hause oder
im Krankenhaus. Früher hingegen wurde der Junge einfach festgehalten, so das
die Arbeit beendet werden konnte.
Das Harem
Ins Harem konnten Frauen aus Reichen Familien oder Sklavinen kommen. Alle
waren hübsch, gut erzogen, gebildet und schlicht und schön gekleidet.
Sklavinnen wurden für den Sultan gekauft und/oder ihm geschenkt. Wenn sie dem
Geschmack des Sultans entsprachen bekamen sie ein Zimmer und warteten auf
eine Nacht mit ihm. Das System mit den Töchtern aus vornehmen Familien war
etwas anders. Sie wurden im Alter von 10-12 Jahre in den Harem gebracht und
nach der Entscheidung des Sultans über ihre Aufnahme in Räume von
Erzieherinnen gebracht. Wollte ein Mädchen, nachdem es im Harem
aufgewachsen und seine Ausbildung beendet hatte, nicht mehr im Harem bleiben
war es ihm durchaus erlaubt zu Heiraten. Es wurde ein passender Mann gesucht,
sie erhielt eine Aussteuer und eine Wohnung vom Sultan, dieser übernahm
praktisch die Rolle des Vaters. Er galt als Nachfolger des Propheten, somit war er
heilig. Wenn er sich ein Mädchen für eine Nacht ausgesucht hatte, verlor es
deshalb nicht seine Unschuld, so war der Sultan kein Hinderniss für eine Heirat.
Die Frauen im Harem hatten alle einen einzigen Wunsch: Sie wollten dem Sultan
den ersten Sohn zur Welt bringen, denn nur so hatten sie eine Chance darauf
später einmal das Wort über das gesamte Harem zu haben. Alle Frauen standen
untereinander in erbitterter Rivalität, um ihr Ziel zu erreichen und schreckten dabei
auch nicht vor dem Mord zurück.
Türkische Küche
"Wähle deinen Freund nach dem Geschmack seines Essens"
Dieses Türkische Sprichwort lässt vermuten, wie wichtig die Küche in der Türkei ist.
Neben der französichen und der Chinesichen Küche gehört die Türkische Küche
zu den 3 herausragensten der Welt. Schmackhaft und vielfältig , aus einer
Mischung der bäuerlichen Tradition und der eleganten Istanbuler Palastküche. Die
ausgefallenen Nachspeisen und süßen Sachen aus dem Orient nicht zu
vergessen. Hauptsächlich wird Schaf- und Lamm- und Geflügelfleisch verwendet.
Seltener Rind- und kein Schweinefleisch. Es gibt sehr viel Gemüse, das je nach
Saison wecheslt. Einige Speisen werden mit Joghurt - welcher übrigens auch
Türkisch ist- andere mit Olivenöl serviert. Die Türkische Küche hat sehr viel mehr
zu bieten als Döner oder Türkische Pizza.
Regierung
Nach der Verfassung im Jahr 1982 ist die Türkei eine parlamentarische
Demokratie mit einem -relativ- mächtigen Präsidenten und einer unabhängigen
Justiz. Gesetzgebendes Organ ist die Große Nationalversammlung. Sie besteht
aus 550 "Politikern" die vom Volk für 5 Jahre gewählt werden. Ab 18 ist jeder
Wahlberechtigt, allerdings nur innerhalb der Türkei, es gibt keine Briefwahl für
Türkische Staatsbürger die Außerhalb des Landes leben. Staatsoberhaupt ist der
Präsident, welcher für 7 Jahre gewählt wird, eine Wiederwahl ist nicht erlaubt.
Der Regierungschef ist gleichzeitig der Ministerpräsident.
Das Verfassungsgericht ist der oberste Gerichtshof, es entscheidet über die
Verfassungsmäßigkeit der Gesetze, welche vom Parlament bestimmt werden.
2005 wurde zum 1. mal eine Frau zur Vorsitzenden Gewähl
Zusatz: Interview mit Zafer Ural
Porträt von Zafer Ural
Zafer Ural - der preußische Türke
Als preußische Türken haben ihn Kollegen einmal bezeichnet. Der
Vergleich ist nicht von der Hand zu weisen. Der in Istanbul geborene Zafer
Ural scheint südländische Freundlichkeit mit - oft den Preußen
nachgesagten- Eigenschaften wie Arbeitseifer, Korrektheit und
Zielstrebigkeit zu verbinden.
Im Februar 2001 ist Zafer Ural zum Sprecher des Hamburger ver.di
Arbeitskreises Migration gewählt worden. Wenige Monate später übernahm
er diese Funktion auch für den Bundesarbeitskreis. Ähnliche
ehrenamtliche Mandate hatte der 54-jährige schon bei der Deutschen
Postgewerkschaft, die als einzige der fünf ver.di-Gründungsorganisationen
eine längere Tradition auf dem Gebiet der Migrantenarbeit hatte. "In der
ver.di-Gründungsphase haben wir uns sehr für den Fortbestand dieser
Arbeit eingesetzt", sagt Zafer Ural.
Auf die Frage nach seiner Motivation verweist er auf sein "Helfersyndrom".
"Ich bin immer Bezugsperson für meine Landsleute gewesen", sagt er.
"Sozialberater, Arzt und Anwalt in einer Person." Design hat der
Familienvater studiert, arbeitet aber seit 29 Jahren als Dolmetscher bei der
Post und den EU-Beitrittsverhandlungen. 23 Jahre, bis 2001, gehörte er
bei der Post dem Betriebsrat an.
Integration ist für Zafer Ural keine Einbahnstraße. "Die Migranten müssen
sich öffnen und auf die Deutschen zugehen, dürfen sich nicht isolieren",
sagt er. Dafür müssten sie aber die deutsche Sprache lernen und
begreifen, dass hier nicht - wie oft aus ihrer Heimat bekannt - der
Gastgeber auf den Gast zuerst zugeht.
Der Schlüssel dafür liegt für ihn in den Köpfen der Leute. Schon bei den
Kindern müsse angefangen werden. "Sie müssen lernen, Gesetze und
Verfassung hier zu respektieren", meint er. Die Freiheit eines Menschen ist
für Zafer Ural "das höchste Gut überhaupt".
Religion sieht er nur als "innereren Glauben", der nach seiner Auffassung
beispielsweise "in der Schule keinen Einfluss haben sollte".
Zafer Ural lebt seit 42 Jahren in Hamburg, seiner Heimat, wie er sagt. Er
ist verheiratet und hat einen Sohn (19). Seine große Leidenschaft ist der
Sport (Tennis und Squash). Das liegt wohl in der Familie. Sein Vater
gehörte der türkischen Fußballnationalmannschaft an, sein Sohn Moritz
spielt erfolgreich Football.
Interview mit Zafer Ural am 11. 10. 2006
1. Herr Ural, was schätzen sie, wie lange dauert es noch, bis die Türkei in die EU
darf?
Ich schätze es dauert noch 18 bis 20 Jahre
2. Was ist ihrer Meinung nach die wichtigste Bedingung, die die Türkei noch
erfüllen muß?
Die Türkei muß unbedingt ihre Häfen und Flughäfen auch für Zypern öffnen und
Zypern als EU-Mitglied anerkennen.
3. Warum spricht man in manchen Teilen der Türkei bereits vom Massentourismus
und in anderen Teilen leben kaum Menschen?
Das liegt zum einen an dem Ost-West Gefälle: Die Türkei ist ca. 3 mal so groß wie
Deutschland und außerdem ist die Regierung nicht in der Lage, die Werbemittel für
den Tourismus gerecht zu verteilen. Dadurch ist der Osten benachteiligt und die
Einwohner flüchten in die Städte und Urlaubsregionen.
4. Inwiefern ist die Türkei von den USA abhängig?
Die Türkei ist nicht von den USA abhängig, die Beziehung beruht auf dem
Militärisch-Politischem Verhältnis. Allerdings ist die Türkei seit 1952 Mitglied in der
NATO
5. Das osmanische Reich war ja sehr groß und mächtig. Wie kam es zu dem
Zusammenfall?
Das osmanische Reich gab es ca. 500 Jahre und wurde auch in der modernen Zeit
noch von Sultanen regiert. Zu Ihrem eigenen Nachteil haben die Sultane nicht
erkannt, daß man auch als Staat leben kann. 1914 haben sie dann den mit
Deutschland gemeinsam geführten 1. Weltkrieg verloren und sind so zerstört
worden.
6. Gibt es Aberglaube in der Türkei und inwiefern hat er mit der Religion zu tun?
Es gibt natürlich auch Aberglauben. Mit der Religion hat er aber nichts zu tun. Der
Aberglaube kommt eher aus dem Orient und hängt in keiner Weise mit der Religion
zusammen, es ist dort genauso, wie in Deutschland.
7. Wie ist ihrer Meinung nach der Zusammenhang zwischen Frauen-
Diskriminierung und Religion?
Die Frauen-Diskriminierung hat nichts mit der Religion zu tun, auch wenn es sehr
einfach ist, sich dahinter zu verstecken. Der Koran aber sagt: "Mann und Frau
haben die gleichen Rechte!"
Im Übrigen wäre ein weiterer Vorteil beim Beitritt in die EU, daß Frauen die
gleichen Chancen geboten bekommen, wie Männer.
8. Wie sind denn die Berufschancen für Frauen derzeit in der Türkei?
Die Chancen sind sehr gut für die Frauen, mittlerweile ist im öffentlichen Dienst
jede Dritte Position durch eine Frau besetzt.
9. Wie steht es um die Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche?
Es gibt nur eine Hauptschule bis zur 8. Klasse. Die Grund- und Mittelschule wurde
abgeschafft, da die Schulpflicht nur bis Ende der Grundschule ging und viele
Kinder die Schule dann aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen haben. Es ist
auch schwieriger für die Menschen, die auf dem Dorf leben, ihre Kinder zur Schule
zu schicken, da die Schulen oft weit entfernt und teuer sind.
In den Schulen gibt es 40 bis 50 Schüler pro Klasse.
In den Städten ist es hingegen schon viel besser geworden: Fast jeder kann es
sich dort inzwischen leisten, seine Kinder zur Schule zu schicken.
10. Welche Studien-Möglichkeiten gibt es mittlerweile in der Türkei?
Was die Universitäten angeht gibt es viele Fortschritte. Aber das Studium und das
Schulmaterial müssen selbst bezahlt werden, wodurch eine Chancengleichheit
nicht gegeben ist.
11. Wie ist das Verhältnis zu den Nachbarstaaten?
Rein politisch gesehen: zu Griechenland, Bulgarien, Rumänien und Georgien sehr
gut, mit Griechenland wurde sogar die Visums-Pflicht aufgehoben.
Zu Armenien ist es sehr gespannt, zum Iran gespalten und zum Irak ebenfalls nicht
sonderlich gut. Kurz: im Westen eher gut und im Osten eher gespannt.
12. Was denken sie, was noch wichtig wäre in das Referat einzubringen?
Bei der Türkei gibt es Unterschiede zu den anderen Ländern, was den Beitritt in die
EU angeht. Jedes Land muss bestimmte Bedingungen erfüllen, praktisch wie
Kapitel, welche nach und nach abgearbeitet werden müssen. Es sind ca. 30
Kapitel, und pro Kapitel dauert es ca. etwa ein halbes Jahr. Immer wieder werden
Verhandlungen geführt. Dabei ist garatiert dass das Land nach diesen
Verhandlungen, in die EU eintreten darf. Das ist bei der Türkei nicht so. Es ist auch
möglich, das die Verhandlungen geführt und die Kapitel abgearbeitet werden, die
Türkei aber trotzdem nicht in die Eu eintreten darf.
Quellenverzeichis
http://www.tuerkei-home.de
http://www.wikipedia.de
Zafer Ural (s.o.)